Wer wir sind
Wir sind ein gemeinnütziger Verein, der Menschen hilft, die obdachlos geworden sind, Angst um den Verlust ihrer Wohnung haben und sozial ausgegrenzt sind. Uns gibt es seit 1977. Wir sind Mitglied im Diakonischen Werk Württemberg und in der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe. Der Großteil unseres Teams besteht aus Sozialarbeiter*innen. Zwei Betriebswirte und mehrere technische Mitarbeiter sind für unsere Immobilien zuständig. Dazu kommen noch Verwaltungskräfte, Bufdis und Praktikant*innen, sowie einige angestellte Personen, vorwiegend im Hausmeister- und Reinigungsdienst.
Was wir tun
Wir beraten und betreuen in direktem Kontakt, von Mensch zu Mensch. Wir beraten kompetent, kostenlos und ohne lange Wartezeiten. Bei persönlichen Notlagen, bei sozialen Schwierigkeiten und Wohnungsverlust helfen wir schnell und unbürokratisch. Wir helfen beim Beantragen von Sozialleistungen, bei der Arbeitssuche, bei Problemen mit Schulden oder Gericht. Wir vermitteln kurzfristige Unterkünfte und langfristige Wohnmöglichkeiten. Wir begleiten die Hilfesuchenden bei Bedarf zu Ämtern, zu Ärzt*innen und in seelischen Notlagen. Wir informieren über weitere Hilfsmöglichkeiten und Beratungsangebote.
Was wir wollen
Wir wollen Menschen helfen, die in wirtschaftliche und soziale Not geraten sind, ihre Lage zu verbessern. Wir legen Wert darauf, mit den Hilfesuchenden zusammenzuarbeiten, ihre
eigenen Fähigkeiten und Entscheidungen zu fördern und dadurch ihre Selbsthilfekräfte zu stärken. Wir wollen durch ein breit gefächertes Hilfeangebot erreichen, dass die Betroffenen gesellschaftlich wieder Fuß fassen können.
Wie wir arbeiten
Wir sind selbstverwaltet organisiert. Bei uns entscheidet das Team. Dadurch sind die Entscheidungswege kurz und der Verwaltungsaufwand gering. Wir arbeiten eng zusammen
mit Kirchengemeinden und anderen sozialen Einrichtungen in Bad Cannstatt und in anderen Stadtteilen Stuttgarts. Wir wollen die lokale Sozialpolitik im Sinne unserer Klient*innen mitgestalten. Wir leisten Aufgaben nach den §§ 67 ff SGB XII. Dafür erhalten wir von der Stadt Stuttgart je nach Angebot pauschale Zuschüsse oder Unterkunfts- und Betreuungskosten pro Fall. Dennoch müssen wir einen Eigenanteil von über 300.000€ selbst stemmen und durch Spenden und Bußgelder finanzieren. Für unsere Arbeit brauchen wir deshalb auch in Zukunft mehr denn je die Unterstützung durch Spender*innen. Eine Spende an die Ambulante Hilfe e.V. ist Hilfe, die ankommt. Durch das Fehlen eines bürokratischen »Wasserkopfes« kommen Spendengelder direkt dort an, wo sie gebraucht werden: bei der Arbeit für Menschen in Armut und Wohnungsnot.
Wir schaffen Wohnraum
Seit den 80er Jahren bauen wir Sozialwohnungen. Mit den Fördermitteln des sozialen Wohnungsbaus haben wir insgesamt 152 Ein-, Zwei- und Drei- Zimmer-Wohnungen in 15 Projekten erstellt. Damit schaffen wir Wohnraum für 194 Männer, Frauen und Kinder. Außerdem vermieten wir aufgrund einer Rahmenvereinbarung mit der SWSG jährlich ein bis zwei Wohnungen unter.
Wir beraten in der Regionalen Fachberatungsstelle
Die Regionale Fachberatungsstelle (RFB) ist eine von drei regionalen Fachberatungsstellen in Stuttgart. Hier beraten wir Männer ab 25 Jahren, die in Bad Cannstatt, Stuttgart Ost oder den Neckarvororten angemeldet sind. Außerdem beraten wir Männer ohne Meldung in Stuttgart, deren Nachname mit den Buchstaben R – Z beginnt. Zur Beseitigung aktueller Notlagen bieten wir unsere Hilfe kurzfristig an. Wir versuchen dann längerfristig, gemeinsam mit den zu Beratenden, ein passgenaues Hilfeangebot zu finden. Nicht zuletzt beraten wir auch zur Erhaltung bestehenden Wohnraums, wenn dieser in Gefahr ist.
Wir sind Trägerin der Zentralen Frauenberatung
In Kooperation mit dem Caritasverband für Stuttgart e.V. und der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart e.V. bieten wir seit dem Jahr 2000 ein eigenes Beratungsangebot für Frauen in Armut und Wohnungsnot mit Sitz in der Hauptstätter Str. 87 an. Hilfesuchende Frauen finden hier ein Beratungsangebot in einer geschützten Umgebung. Die Beratung findet ausschließlich durch weibliche Fachkräfte statt. Die Mitarbeiterinnen kennen frauenspezifische Lebenslagen und suchen gemeinsam mit den hilfesuchenden Frauen nach Lösungen für ihre problematische Situation.
Wir bieten Raum für Treffs und Kontakte
Das Café 72 ist an jedem Werktag geöffnet.
Das Café 72 ist eine Tagesstätte für Menschen mit und ohne Wohnung. Ein großer freundlicher Raum bietet die Möglichkeit zum Ausruhen, Aufwärmen, Unterhalten und Wohlfühlen. Im Vordergrund der »Caféarbeit« steht das Prinzip der »Hilfe zur Selbsthilfe«. So ermöglicht unsere breite Angebotspalette den Besucher* innen verschiedene zum Tagesablauf eines Menschen gehörende Bedürfnisse und Tätigkeiten zu befriedigen. Dabei ist es unser Grundsatz, dass die Besucher*innen selbst mitgestalten können und somit auch für den Ablauf des Cafébetriebs mitverantwortlich sind.
Wir bieten Wohnmöglichkeiten
Die »Tunnelstraße 18« in Feuerbach bietet als teilstationäre Einrichtung befristete Wohnmöglichkeiten für 26 alleinstehende Männer. Die Ein-Zimmer-Appartements sind mit einer Kochnische ausgestattet und möbliert. Sozialarbeiter*innen stehen wochentags für Beratung und Betreuung zur Verfügung.
Wir gehen auf die Straße
Menschen in Not werden dort aufgesucht, wo sie sich aufhalten. Seit 2005 betreiben wir ein Streetwork-Projekt in Bad Cannstatt, bei dem Sozialpsychiatrie und Wohnungsnotfallhilfe zusammenarbeiten. Dieses interdisziplinäre Hilfsangebot ist bundesweit das erste seiner Art. Nach langjährigem politischem Kampf ist mittlerweile
die Fortführung dieser wichtigen und effektiven Arbeit gesichert. Seit 2020 betreiben wir außerdem Straßensozialarbeit an der Paulinenbrücke in Stuttgart, einem Treffpunkt der Drogenszene. Hier arbeiten Suchthilfe und Wohnungsnotfallhilfe zusammen, um die Problemlagen der Menschen vor Ort möglichst gut auffangen zu können. Zusätzlich bemühen wir uns innerhalb sowie außerhalb der Hilfesysteme tragfähige Netzwerke aufzubauen.
Wir betreiben ein Sozialhotel
In Wohnungsnotfällen obliegt es der Stadt Stuttgart, den betroffenen Menschen eine sogenannte ordnungsrechtliche Unterbringung zu ermöglichen. Dies erfolgt sowohl in Notübernachtungen sowie in einfachen Pensionen oder gewerblichen Hotels. Der Adressat*innenkreis umfasst sowohl Menschen, die noch nicht lange ohne festen Wohnsitz sind,
als auch jene, die bereits mehrere Einrichtungen durchlaufen haben, jedoch bislang keine geeignete Unterbringung finden oder mit angemessenem Wohnraum versorgt werden konnten. Mit dem Sozialhotel Weimar, das wir seit 2009 als ordnungsrechtliche Unterbringung betreiben, bieten wir von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen in qualitativ hochwertig ausgestatteten Zimmern sowohl menschenwürdige Wohnverhältnisse als auch ein professionalisiertes sozialarbeiterisches Angebot durch das pädagogische Hausleitungsteam. Niederschwellig und unmittelbar leisten die Sozialarbeiter*innen vor Ort kontinuierliche Beziehungs- und Prozessarbeit, um Aufenthalte sicherzustellen und die Bewohner*innen bei der Überwindung sozialer Schwierigkeiten zu unterstützen bzw. der Verstetigung oder Verschlechterung der Lebenssituation entgegenzuwirken.
Wir betreiben das »Hotel Plus«
Das »Hotel Rössle« ist ein Sozialhotel mit dem Plus einer Sozialpädagogischen Betreuung. Diese leisten wir in einer Kooperation mit dem Gemeindepsychiatrischen Zentrum des Klinikums Stuttgart. Die Gäste, die ins »Hotel Plus« einziehen können, gelten als »Grenzgänger*innen« zwischen den Sozialhilfesystemen der Hilfen in besonderen Lebenslagen (nach § 67ff, SGB XII) und dem Bundesteilhabegesetz (BTHG). Im täglichen Kontakt werden persönliche Hilfen zur Bewältigung der Schwierigkeiten, der allgemeinen Stabilisierung und bei der Suche nach geeigneten Unterstützungsangeboten gegeben. Von den 15 Einzel- und zwei Notübernachtungszimmern sind zwölf mit eigener Dusche und WC ausgestattet. Jedes Stockwerk verfügt über eine Küche.
Wir bieten Betreutes Wohnen und Begleitetes Wohnen
Wir betreuen und beraten Frauen und Männer im Individualwohnraum und unterstützen sie beim Erhalt ihres Wohnraumes oder beim Einzug in eine neue Wohnung. Wir helfen bei der Organisation ihres Alltags, beim Umgang mit Behörden, bei Problemlösungen im persönlichen Bereich und in Krisensituationen.
Wir beraten im MedMobil
Als gemeinsames Projekt wurde das MedMobil von der Ambulanten Hilfe e.V. zusammen mit Ärzte der Welt e.V. sowie der Landeshauptstadt Stuttgart und allen weiteren Träger*innen der Wohnungsnotfallhilfe geplant und aufgebaut. Aus verschiedenen Gründen werden Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten oftmals nicht ausreichend medizinisch versorgt. Das MedMobil – ein umgebauter Ambulanzbus – fährt wöchentlich mehrmals öffentliche Plätze und Einrichtungen an, an denen sich Menschen in unterschiedlichen schwierigen Lebenssituationen aufhalten. Diesen Menschen soll durch die Beratung im MedMobil der Zugang in das bestehende Gesundheitssystem und soziale Hilfesystem ermöglicht bzw. erleichtert werden. Ehrenamtliche Mediziner*innen und medizinische Assistent*innen sowie hauptamtliche Sozialarbeiter*innen bieten medizinische Basisversorgung, Pflege, Diagnostik, psychosoziale Beratung und natürlich bei Bedarf auch eine Vermittlung in das Gesundheitssystem oder in das soziale Hilfesystem an.
Wir sind Teil des Projektes »Housing First Stuttgart«
Wir arbeiten gemeinsam mit dem Caritasverband für Stuttgart e. V., der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart e. V. und der Sozialberatung Stuttgart e.V. im Modellprojekt »Housing First Stuttgart«. Im bestehenden Wohnungsnotfallsystem steht die Wohnung häufig am Ende eines langen Weges. Bei »Housing First Stuttgart« erhalten wohnungslose Menschen eine eigene Mietwohnung mit unbefristetem Mietvertrag- und das von Beginn an. – Housing First eben.
Zusätzlich bieten wir eine auf Freiwilligkeit basierende, bedarfsgerechte Unterstützung an.